Verein der Amateurastronomen des Saarlandes e.V. (VAS e.V.) Sternwarte Peterberg


Der Verein der Amateurastronomen des Saarlandes e.V. wurde 1977 als gemeinnütziger Verein gegründet. Unsere aktuelle Mitgliederzahl liegt bei 170. Viele widmen sich in ihrer Freizeit der Astronomie, andere sehen die Mitgliedschaft im VAS als Unterstützung für die Sternwarte. Wir alle betreiben ehrenamtlich die Sternwarte Peterberg.

Astronomie ist eines der modernsten Hobbys und doch zugleich eine der ältesten Wissenschaften der Welt. Schon mit kleinen Teleskopen, die man in Kaufhäusern erwerben kann, lässt es sich auf Entdeckungsreise durch das Weltall gehen. Haben Sie schon einmal die Wolkenbänder von Jupiter, die Ringe des Saturn oder die Sternhaufen und Galaxien mit ihren unendlich vielen Sternen gesehen? Astronomie wird bei uns im Saarland selten an Schulen oder Volkshochschulen der Öffentlichkeit vermittelt. Deshalb ist es unser wesentliches Ziel, diese Lücke durch Ausstellungen, Vorträge und Führungen in unserer Sternwarte zu schließen.

Unsere Mitglieder bilden Projektgruppen wie z. B. für Astrofotografie, Sonnen- oder visuelle Beobachtung des Nachthimmels. Hier wird praktisches geleistet. Neben der Theorie folgt am Teleskop direkt die Realisierung. Jeder kann seine Erfahrungen und Tipps an Interessenten weitergeben. Nur so werden anfängliche schier unüberwindbare Hürden überwunden und somit der Spaß am Hobby in den Vordergrund gestellt.

Wichtigster Treffpunkt des Vereinslebens ist der monatliche Vereinsabend. Hier tauschen wir Erfahrungen aus, beraten Einsteiger und beobachten bei gutem Wetter natürlich mit den Teleskopen der Sternwarte. Im Zweifelsfall findet sich auch immer jemand für einen simplen aber gemütlichen Plausch im Clubraum. Hier werden die weiteren Aktivitäten des Vereins geplant und organisiert (Beobachtungen, Sternwarten-Fest, Weihnachtsfeier und ähnliches). Einen kleinen Eindruck über das Geschehen rund um die Sternwarte finden Sie in unserer Galerie.

Die Sternwarte Peterberg verfügt seit 2004 über zwei vollwertige Beobachtungskuppeln. Diese Kuppeln schützen die innen installierten Geräte vor Witterungseinflüssen (Schnee, Regen, etc.) sind aber so konstruiert, dass auch bei Windstille ein möglichst schneller Temperaturausgleich zur Umgebung eintritt, da es ansonsten während der Beobachtung zu störenden Luftmassenbewegungen kommt (die Kuppeln sind daher auch nicht beheizt).

Die größere Nordkuppel hat einen Durchmesser von 5,5 Metern und ist über einen Zugang mit Wendeltreppe zwischen Vortragsraum und Verkaufsraum zu erreichen. Sie dient neben der vereinsinternen Beobachtung als Vorführkuppel im Rahmen unserer regelmäßigen Veranstaltungen und beherbergt seit dem 17. April 2010 das Peterberger Halbmeter-Teleskop (PHT).

Das PHT ist ein Planewave CDK20 Spiegelteleskop, ein sog. Astrograph korrigiert nach Dall-Kirkham. Es verfügt über einen Primärspiegel mit 508mm Durchmesser (20 Zoll) und einen Sekundärspiegel mit 191mm Durchmesser. Das System hat eine Brennweite von 3454mm, dies entspricht einem Öffnungsverhältnis von f6.8. Die optischen Fehler eines Cassegrain-Systems werden in dieser Bauart von einer Linsengruppe vor dem Okularauszug korrigiert. Dadurch ist ein zentrales Bildfeld von 42mm im Durchmesser völlig eben und ist überdies frei von Koma und Astigmatismus – optimale Voraussetzungen für die Astrophotographie.

Als zweites Instrument ist ein Astrophysics Starfire Refraktor mit einer Objektivöffnung von 152 mm (6 Zoll) und einer Brennweite von 1300mm – dies entspricht einem Öffnungsverhältnis von f8.5 – neben dem PHT installiert. Montiert sind alle Instrumente auf einer massiven Knopf K100 Montierung. Diese trägt, bei einem Eigengewicht von ca. 250 kg, eine maximale Last von 150 kg. Die Nachführung (zum Ausgleich der Erdrotation) übernimmt eine FS2-Steuerung, die auch als Schnittstelle für die Computersteuerung dient.

An beiden Geräten wird per Off-Axis-Guiding für Langzeitbelichtungen nachgeführt. Zum Einsatz kommt hierfür die vereinseigene Nachführkamera Lodestar 2 von StarlightXpress. Die astrofotografische Ausrüstung wird durch eine astro-optimierte DSLR Canon EOS 700D komplettiert. Somit stehen den Mitgliedern alle Mittel zur Verfügung, um auch ohne eigene Ausrüstung fast jedem Aspekt des Hobbies nachgehen zu können.

Die kleinere Südkuppel hat einen Durchmesser von 3,5 Metern und ist über einen Vorraum im Anbau zugänglich. Diese Kuppel wird ausschließlich vereinsintern zur Beobachtung und astrofotografischen Nutzung durch unsere Mitglieder verwendet.

Zukünftige Planungen sehen den Erwerb einer gekühlten Astro CCD-Kamera vor, um weitere Felder der astronomischen Forschung den Mitgliedern zugänglich zu machen. Hier sind Themen wie Positionsbestimmung von Kleinplaneten, mit dem Ziel des Erwerbs einer Stationsnummer beim Minor Planet Center, und auch die Suche nach Exo-Planeten mittelfristig in der Planung.